05.11.2012: Anstrengend wars...aber wo sammelt man in 2 Tagen Erfahrungen von mehreren Jahren?
Ein nicht ganz gewöhnlicher Einsatz war der Betreuungseinsatz für 6 Helfer des DRK Ortsvereins Burgsteinfurt mit der DRK Einsatzeinheit Steinfurt 01 (EE ST 01). in der wiedereröffneten Notunterkunft für Flüchtlinge Unna-Massen vom 29. bis 30. Oktober 2012, welche ihren Betrieb am 12. Oktober nach dreijähriger Stilllegung wieder aufgenommen hat.
Das Treffen der insgesamt 35 Helferinnen und Helfer mit 9 Fahrzeuge um 6.00 Uhr morgens im Burgsteinfurter Industriegebiet war noch etwas von Müdigkeit geprägt. Die Kolonnenfahrt mit aufblitzendem Blaulicht nach Unna Massen in diesen frühen Morgenstunden war verbunden mit den verschiedensten Gedanken, was uns dort wohl erwarten würde. Aber mit der aufgehenden Sonne wurden auch die Letzten dann ganz wach.
Das Lager zeigte sich als eine Art Siedlung, bestehend aus Reihenhäusern mit jeweils 4 Wohnungen auf zwei Etagen. Die Wohnungen waren zum Teil vermietet, zum Teil standen sie leer, zu einem anderen Teil waren sie von Flüchtlingen und Einsatzkräften bewohnt und zu einem weiteren Teil schliefen die Häuser noch einen Dornröschenschlaf, d. h. die Natur hatte sie noch voll im Griff.
Wir erfuhren, hier leben z. Z. ca. 300 Flüchtlinge aus 30 Ländern mit dementsprechend unterschiedlichen Muttersprachen. Doch es sollte sich herausstellen, dass Dolmetscher, Schulenglisch, Hände und Füße eine recht gute Verständigung in den zwei kommenden Tagen möglich machen würden.
Ankommen hieß auch gleich anfangen, denn wir wurden direkt aus dem Auto in den Einsatz „geschubst“, denn die bis dahin tätige Einsatzeinheit sollte abgelöst werden. Eine kurze Übergabe mit Besprechung der Aufgaben und auch den damit verbundenen Schwierigkeiten fand statt, und schon ging es los….
Drei Helfer des Ortsvereins waren in der Ausgabe der „Dinge für den täglichen Bedarf“ und der Kleiderausgabe eingeteilt, wo es hieß, gegen Berge von unsortierten Altkleiderspenden und Schuhen anzukämpfen und trotzdem jedem Bedürftigen ein relativ passendes Kleidungsstück herauszusuchen. Zwei Helfer nahmen ihre Aufgabe in der Versorgung der Flüchtlinge mit den täglichen Mahlzeiten und der Getränkeausgabe wahr, und ein Helfer kümmerte sich um die Helferoase und diente auch einen Tag als „Türsteher“ bei der Essensausgabe, damit ein ruhiger und reibungsloser Ablauf möglich war.
Die Oase war das Ziel der Helfer in den Essenspausen, hier konnte man sich stärken und über die ersten Eindrücke und evtl. auch Verbesserungsmöglichkeiten sprechen, die dann auch gleich umgesetzt wurden.
Gegen Abend waren dann die Füße schwer und die Eindrücke und Gedanken sehr unterschiedlich. Die Helfer fielen dementsprechend nur noch auf die Feldbetten, die verteilt auf verschiedene Räume auch halbwegs Ruhe zum Schlafen boten.
Um 4.00 Uhr nahmen dann die Techniker unter den Helfern ihre Aufgabe wieder auf, so dass die Nacht recht früh zu Ende war für die, die davon wach wurden.
Der zweite Tag in Unna Massen begann, dieses Mal mit etwas mehr Vorbereitung, Verbesserungen und Erfahrungen aus dem Vortag, was den Einsatz an diesem Tag etwas vereinfachte.
Um 19.00 Uhr wurden die Helfer dann durch eine neu eingetroffene Einheit abgelöst und die Aufgaben wiederum übergeben. Um 21.00 Uhr saßen alle ziemlich erschöpft in ihren Fahrzeugen und es ging mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken wieder in Richtung Heimat – Wohl dem, der eine hat!
Geschrieben: DRK Ortsverein Burgsteinfurt e.V.