25.02.2010: Steinfurter helfen Haiti mit 9656,22 Euro
Claus Muchow hat schon viel Elend gesehen, aber gestern morgen gab es mal wieder was zum Freuen: einen Scheck über 9656 Euro und 22 Cent. Das ist der Erlös aus der Benefiz-Veranstaltung, die Konni Elfers, Hans Knöpker und Ulrich Fritzsch am 30. Janur im Martin-Luther-Haus veranstaltet haben.
Claus Muchow, Schornsteinfeger und DRK-Katastrophenhelfer, erzählte im Alten Rathaus von seinem Einsatz in Haiti, wo er mit dem DRK in einem Stadion ein mobiles Krankenhaus aufgebaut hat. Das Geld aus Steinfurt wird dort für die Wasserversorgung verwendet, „ein ganz wichtiges Thema in Haiti“, sagt Muchow und bringt dabei auch ein paar Misstöne wieder zum Gleichklang:
Ein Steinfurter Geschäftsmann hatte ein teures Blutwertmessgerät spenden wollen, wurde es aber nicht los, weil angeblich der Transport zu teuer sei. „Ich habe mit ihm gesprochen“, sagte Muchow, „und werde bei meinen Gesprächen in Berlin dafür sorgen, dass das Gerät nach Haiti gebracht wird.“
Wie segensreich das mobile Krankenhaus für die Haitianer ist, belegt dieses kaum glaubliche Beispiel: „Anderswo“, sagte Muchow, „mussten sie erst 500 Dollar auf den Tisch legen, um überhaupt notversorgt zu werden.“
Wenn die Nachbereitungen und Gespräche über den Einsatz beendet sind, wird Claus Muchow wohl noch einmal nach Haiti fliegen; denn das mobile Krankenhaus soll nur ein Provisorium sein. Länger als drei bis sechs Monate sei das nicht zu gebrauchen, dann müsse etwas Solideres her. Wie nötig das sei, mache die einsetzende Regenzeit deutlich. „Da steht schon alles drei Zentimeter unter Wasser. Ja“, sagte Muchow auf Nachfrage von DRK-Ortsvorsitzender Waltraud Nölleke, „die Arbeit hört nie auf.“
Kritisch äußerte sich Claus Muchow über die haitianische Bürokratie, alles und jedes müsse angemeldet und akkreditiert werden: „Wenn das nicht passiert, kann kein Mediziner dort Hilfe leisten, und wir habe dort nie einen von den Offiziellen gesehen.“
Längst ist man beim DRK wieder dabei, die leeren Regale aufzufüllen, Gerätschaften und Arzneimittel wiederzubeschaffen.
Nicht zu schaffen, auch das eine Randnotiz, die Konni Elfers noch loswerden möchte: Den nächsten plattdeutschen Frühschoppen gibt es wegen der Haiti-Aktion erst wieder 2011; aber das werden auch fest verwurzelte Münsterländer verkraften können: Helpen helpt miähr äs küern . . .
von: HANS LÜTTMANN
Quelle: Westfälsiche Nachrichten